Der Kruppsee
Am Kruppsee in Friemersheim
finden Sie neben einem schönen Naherholungsgebiet auch das älteste Freibad Rheinhausens:
Betrieben und tiptop in Schuss gehalten wird das Freibad vom Schwimmverein Rheinhausen 1913 e.V.
Begleiten Sie uns auf einen kleinen Rundgang durch das Freibad, das aus einer abgeteilten Schwimmzone im Kruppsee selbst und einem Schwimmstadion besteht:
Das schrieb die NRZ:
Kruppsee: Mehr Fisch und noch mehr Natur
Ein Rundgang. Als die Hütte 1898 Sand und Kies brauchte.
Ruhe genießen. Die Jahreszeiten erleben. Den Alltags hinter sich lassen. Natur sehen. Ein kleines Refugium für Mensch und Tier ist vor 106 Jahren in Friemersheim entstanden: der Kruppsee. Zieht der „Toepper“ die Sportler an, so lockt dieses Binnengewässer die gemütlicheren Zeitgenossen. Begleitet von den letzten Blättern, die herbstlich bunt von den Bäumen fallen, streift die Redaktion um den Kruppsee.
Der Start fällt allerdings wenig idyllisch aus. An der Bachstraße buddelt sich zur Zeit schweres Gerät in den Untergrund. Es entsteht mit Blick auf den Bau der Südtangente L473n ein riesiges Regenrückhaltebecken unter dem Parkplatzgelände am Freibad (wir berichteten) Ähnlich wüst muss es auch 1898 ausgesehen haben. Da beschloss Friedrich Alfred Krupp den Ausbau der Hütte. Was er benötigte waren tonnenweise Sand und Kies. Die gab´s hier zuhauf. Und so schickte auch der Großindustrielle ´Wühlmäuse´ an die Bachstraße.
Der ASC und ein US-Jeep im Teich
Deren Arbeiten dauerten nicht sehr lange. Der Grund unter der heute 13,4 Hektar großen Seefläche war schnell ausgehoben. Regenwasser sammelte sich und markierte die Geburt dieses Kleinods der hiesigen Landschaft.
1924 kamen die ersten Freizeitaktivisten und hoben den Angelsport-Club Rheinhausen/Niederrhein aus der Taufe. Nur zehn Jahre später pachtete der Club den See und noch vor dem Krieg war der Grundstein für ein Anglerheim gelegt. 1963 überließ die Firma Krupp der Stadt dann das ganze Areal. Im Zuge dessen nannten sich die Petrijünger fortan ASC Kruppsee Rheinhausen. Erst im August diesen Jahres wurde das Vereinsjubiläum zünftig gefeiert. Schwelgen die Fischer in der Vergangenheit, kommt mitunter Skurriles hervor. So erinnerte sich jüngst Herbert Haak: „Da liegt noch ein amerikanischer Jeep im Teich…“
Mantel zurecht gezupft. Kragen hoch gestellt. So führt der Weg durch den Nieselregen dieses trüben Novembertags. Entengeschnatter schallt durch die Luft. Nur wenige Meter hinter der heutigen Baugrube erreicht man das ASC-Heim. Seit Anfang des Jahren ist es die „Schaltzentrale“ für den ökologischen Umbau des Sees mit dem Ziel: etwas mehr Natur und etwas mehr Fisch am Haken.
Ohne den Lärm der Baustelle und zwischen den immer wieder vorbeirauschenden Züge ist es beschaulich. Die mehr als eineinhalb Kilometer langen Fuß- und Radwege in Ufernähe sind von großen Baumkronen überdacht. Auf dem Weg begegnen einsame Fußgänger und eng umschlungene Pärchen. Auch jugendliche Cliquen sind hier. Einige mit Rädern, andere ohne. Auf Abenteuersuche im Unterholz oder für Mutproben in der Dämmerung. Schließlich hält sich nachdrücklich das Gerücht von dicken, fetten Wasserraten, deren Größenbeschreibungen es mit jedem Anglerlatein aufnehmen können.
Durchs Laub des vergangenen Sommers schlendernd, gelangen Spaziergänger in Höhe der Ackerstraße zum Friemersheimer Friedhof. Nach einigen hundert Metern geht der Wanderweg in die Friedhofsallee über. Private Seegrundstücke schneiden die Öffentlichkeit von hier aus bis zum Freibad vom See-Zugang ab.
Eine handvoll Bürger haben indes ein wahres Privileg. Auf ihren teils feudalen Anwesen erfreuen sie sich nicht nur des freien Blicks auf das Gewässer. Die Erlesenen können sich vom Frühstückstisch aus direkt in die Fluten stürzen. Ungestört und sorgenfrei. Während an manchen Sommertagen nur ein paar Meter weiter Scharen Schwimmfreudiger ins Freibad drängen und um die wenigen Meter Liegewiese streiten.
17.11.2004 THORSTEN GERALD SCHNEIDERS